outputMit Ruhestandsrede per KI generiert
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Schülerinnen und Schüler,
und vor allem: sehr geehrter Herr Brandt – unser Kapitän,
ich bitte um einen Moment Ruhe, denn heute segeln wir gemeinsam in besondere Gewässer.
Wir verabschieden Heinrich Brandt in den Ruhestand.
38 Jahre im Schuldienst, davon 15 Jahre als Schulleiter am Goethe-Gymnasium.
Wenn man das ausspricht, klingt es nach Zahlen.
Wenn man es fühlt, klingt es nach Haltung, Richtung, Humor – und nach unzähligen Geschichten, die unsere Schule zu dem gemacht haben, was sie heute ist.
Heinrich, Sie haben 1987 als Englisch- und Politiklehrer begonnen.
Schon damals, sagen Kolleginnen und Kollegen, konnte man zwischen den Zeilen einen Kurs erkennen, der nach vorn weist.
Nicht laut, nicht mit wehender Flagge, sondern mit ruhiger Hand.
1998 wurden Sie Fachbereichsleiter.
2008 übernahmen Sie die Schulleitung.
Und seitdem haben Sie uns – ja, den ganzen Laden – als „Kapitän“ geführt.
Warum der Spitzname?
Weil Sie auf Brücken stehen konnten, wenn andere noch nach einer Leiter suchten.
Weil Sie Unterschiede als Stärke begriffen haben, wie ein guter Navigator die wechselnden Winde.
Und weil Sie es verstanden, die Crew mitzunehmen: mit Fairness, klaren Linien, Humor als Brücke – und diesem tiefen Vertrauen in die Eigenverantwortung, das viele von uns wachsen ließ.
Ich erinnere mich an eine Szene, die man nicht planen kann und die doch so viel sagt:
Bei einer Inspektion, alles streng, alles ernst, rutschen Sie an der Tafel mit Kreide aus.
Sie stehen auf, verbeugen sich und sagen: „Gravity works, lesson learned.“
Die Prüfer lachen.
Die Klasse lacht.
Und der Unterricht geht weiter.
Es war ein Miniaturstück Ihrer Pädagogik: Fehler passieren, Würde bleibt, Humor verbindet – und weiter geht’s.
Kein Drama, aber eine Lektion fürs Leben.
Wer heute in unsere Aula schaut, sieht einen modernisierten Saal mit guter Technik und Raum für Begegnung.
Aber dahinter steckt mehr als ein Bauprojekt.
Es steckt eine Idee: Schule ist nicht nur Lernfabrik, Schule ist Kultur.
Schule ist Bühne.
Schule ist der Ort, an dem man hören, sehen, sprechen, singen und widersprechen lernt – respektvoll, neugierig, wach.
Sie haben das nicht nur gesagt, Sie haben es gebaut.
2015 haben Sie den bilingualen Zug eingeführt.
Das war mehr als ein neues Etikett im Schulprogramm.
Das war ein Versprechen an die Zukunft.
Plötzlich lernten Schülerinnen und Schüler Politik in zwei Sprachen, und man spürte:
Sprache ist kein Fach – Sprache ist eine Brücke in die Welt.
Heute stehen Absolventinnen und Absolventen mit internationalen Zertifikaten auf neuen Wegen, und manche sagen: Ohne diesen Zweig wäre ich nie auf die Idee gekommen, im Ausland zu studieren.
Das ist Ihr Werk.
Wer mit Ihnen debattiert hat, weiß:
Die Debating-AG war Ihnen nicht nur ein Projekt, sie war Haltung.
Argumente statt Lautstärke.
Sachlichkeit, Humor, Fairness.
Nicht zufällig hat diese AG Preise geholt und Austauschpartnerschaften beflügelt.
Wir haben heute drei internationale Partner – in drei Ländern.
Für eine Schule klingt das romantisch.
Für unsere Schülerinnen und Schüler heißt es: Austausch, Zuhause auf Zeit, Freundschaften über Grenzen hinweg.
Auch das bleibt.
Und dann kam 2020.
Plötzlich hieß Schule: Webcam an, Mikro aus, Chat im Blick – und niemand wusste, wie man Nähe digital herstellt.
Sie haben die Umstellung auf hybriden Unterricht nicht nur organisiert, Sie haben sie getragen.
Mit der Ruhe eines Kapitäns im Nebel.
Sie haben uns erinnert: Wir schaffen das – nicht weil es leicht ist, sondern weil wir verantwortlich sind.
Und Sie haben uns Fürsorge beigebracht in einer Phase, in der man leicht hart wird.
Das war Führung.
Wenn man mit Kolleginnen und Kollegen spricht, hört man immer wieder die gleichen Worte:
Fair.
Klar.
Humorvoll.
Und vor allem: Vertrauen.
Sie haben uns etwas zugetraut, bevor wir selbst sicher waren.
„Versuch’s“, haben Sie gesagt. „Du kannst das.“
Und dann standen Sie hinter uns, wenn es ruckelte.
Daraus entsteht das, was wir heute „offene, wertschätzende Schulkultur“ nennen.
Das kann man nicht verordnen.
Das lebt nur, wenn jemand es vorlebt.
Ich weiß, dass Sie es nicht mögen, wenn jemand Namen einzeln aufzählt, weil bei so vielen Jahren immer jemand fehlen würde.
Darum nenne ich Haltungen.
Danke an alle, die mitgearbeitet haben, den bilingualen Zug aufzubauen.
Danke an alle, die die Debating-AG zu einem Markenzeichen gemacht haben.
Danke an alle, die Austauschprogramme am Leben halten, wenn Flugverbindungen wackeln und Elternfragen groß sind.
Danke an die Verwaltung, die unsichtbare Wege sichtbar hält.
Danke an das Kollegium, das im hybriden Unterricht über sich hinausgewachsen ist.
Und danke an Sie, Herr Brandt, dass Sie uns die Richtung gezeigt haben, ohne uns die Steuerung aus der Hand zu nehmen.
Natürlich gibt es auch die private Seite – und auch die hat unsere Schule geprägt.
Wer mittwochs spät noch Licht im Büro sah, wusste: Nach der Chorprobe kommen Mails mit überraschend guter Rechtschreibung, weil die Töne die Gedanken sortiert haben.
Wer in den Ferien auf der Ostsee unterwegs war, konnte sicher sein: Irgendwo zwischen Rauschen und Flaute segelt Heinrich Brandt, vielleicht mit einem britischen Krimi in der Tasche, den er später zitiert, als wäre es Shakespeare persönlich.
Und wer Sie an einem Samstag mit ölverschmierten Händen sah, wusste: Oldtimer restaurieren ist nicht nur Hobby, es ist eine Lebensphilosophie.
Nicht werfen, reparieren.
Nicht klagen, lösen.
Nicht neu kaufen, wenn Geschichte drinsteckt.
Vielleicht ist das das Geheimnis Ihrer Arbeit:
Sie haben nicht ständig neu erfunden – Sie haben bewahrt, verbessert, modernisiert.
Aula, Kultur, Sprache, Begegnung – alles wurde poliert, justiert, wieder auf die Straße gebracht.
Und ja: Es brummt.
„Der Kapitän“ – das ist ein Ehrenname, aber auch ein Anspruch.
Ein Kapitän kennt die Karte, das Wetter, die Mannschaft – und die eigenen Grenzen.
Er weiß, wann man kreuzen muss und wann man den Rückenwind nutzen kann.
Sie haben uns beigebracht, nicht gegen den Wind zu schimpfen, sondern mit ihm zu segeln.
Das ist Leadership in einem Wort.
Wenn ich an die kommenden Wochen denke, höre ich schon Fragen auf den Fluren:
„Was hätte Herr Brandt getan?“
Ich glaube, die Antwort ist erstaunlich einfach.
Er hätte zugehört.
Er hätte eine klare Linie gezogen.
Er hätte uns zugetraut, den Weg zu gehen.
Und wenn’s ernst wurde, hätte er einen Satz fallen lassen, der die Anspannung löst.
Wahrscheinlich etwas zwischen britischem Humor und pädagogischer Gelassenheit.
Vielleicht sogar: „Gravity works, lesson learned.“
Lieber Herr Brandt,
heute stehen wir hier nicht, um etwas zu beenden.
Wir stehen hier, um etwas zu übergeben.
Sie verlassen den Schulhafen – aber Ihr Kurs bleibt ablesbar.
Im bilingualen Zweig.
In den Debatten, die auf fairen Füßen stehen.
In den Austauschfahrten, die Kinder zu Weltbürgern machen.
In dieser Aula, die atmet.
Und in einer Schulkultur, in der man sich gesehen fühlt.
Sie haben uns gezeigt, dass Humor eine Brücke ist – keine Verkleidung.
Dass Fairness keine Kuschelecke ist – sondern die Voraussetzung, klar zu bleiben.
Und dass Vertrauen in Eigenverantwortung nicht gleichbedeutend mit Alleinlassen ist – sondern mit Ermutigung.
Was wünschen wir Ihnen für die Zeit jenseits des Schulhafens?
Rückenwind.
Sternklare Nächte auf der Ostsee.
Krimis, die sich bis zur letzten Seite lohnen.
Chorproben, die sich anfühlen wie ein gutes Kollegium: viele Stimmen, ein Klang.
Und Schrauben, die sich beim Oldtimer genau dann lösen, wenn man es will – nicht, wenn sie Lust dazu haben.
Wir wissen, dass Sie Bescheidenheit lieben und große Gesten scheuen.
Deshalb möchten wir Sie mit etwas verabschieden, das leise spricht und lange bleibt.
Ein gravierter Kompass – nicht, um Ihnen Richtung zu geben, die haben Sie.
Sondern als Symbol für das, was Sie uns gegeben haben.
Und ein Fotobuch: „15 Jahre Goethe-Gymnasium“ – kein Bilderrahmen für Nostalgie, sondern ein Album der Spuren.
Ihre Spur wird bleiben.
Zum Schluss erlauben Sie mir, Sie noch einmal so anzusprechen, wie viele es hier tun:
Kapitän,
danke für die sichere Fahrt durch ruhige See und raue Wellen.
Danke für Haltung, Humor und Richtung.
Danke, dass Sie uns groß gedacht haben.
Möge Ihr Kurs auch jenseits des Schulhafens stets Rückenwind haben.
Und wenn die Winde einmal drehen, dann wissen wir:
Sie finden die richtige Böe.
Sie immer.
Alles Gute, lieber Herr Brandt.
Und kommen Sie bitte gelegentlich an Bord zurück – wir halten Ihnen immer einen Platz frei.